Imkerverein hat viel zu tun

Die Milbenbekämpfung ist für die Imker im oberen Bregtal ein großes Thema 2013. Ein „Bienen-Monitoring“, sprich eine systematische Erfassung des Bestandes, an dem sich auch der Bregtäler Imkerverein beteiligt, soll die mit der Varroa-Milbe durchseuchten Völker engmaschig verfolgen.

Diese Milbe ist der Hauptschädling der Biene, seit sie 1977 aus einer Versuchsanstalt in Darmstadt ausgebrochen ist. „Sie wird dazu führen, dass Wildbienen, deren Brut ja nicht von Imkern geschützt wird, bei uns aussterben“, so die eindringliche Prognose des Bienensachverständigen Karl Neißner.

Über die Änderung in der anstehenden Imkersaison informierte Fachberater Armin Spürgin vom Regierungspräsidium Freiburg in der Hauptversammlung der Imker des oberen Bregtals im Gasthaus Hirschen in Langenbach. Sprügins mit Grafiken gespickter Fachvortrag zur Frühjahrsarbeit fesselte die Mitglieder sichtlich. So seien sechs Prozent Befall schon das Todesurteil für ein Volk. Aktuell liege diese Zahl zwischen null und 0,5 Prozent. Eine Vorschrift für alle Mitglieder ist die Untersuchung der Völker, wenn ihr Standort geändert werden soll. Ein Bienensachverständiger muss zuvor eine Bescheinigung über die Gesundheit der Völker ausstellen, dann steht dem Aufstellen in der Nähe blühender Weiden, der ersten Frühjahrsnahrung, nichts mehr im Wege.

Der 57 Mitglieder starke Verein, dessen 39 Aktive Herrscher über viele König(innen)reiche sind, steht mitten in der Frühjahrsarbeit. Jetzt gilt es, rundum die Königinnen beim Aufbau der wintergeschwächten Völker zu helfen. Dazu hatte Spürgin gute Tipps, etwa wie Drohnenwaben als „Milbenstaubsauger“ eingesetzt werden können. Brutpflegende Arbeiterinnen streifen die Milben in den Drohnenwaben ab, wo sie der Imker samt den nackten Drohnenbabys mit den roten Milben ausschütteln kann. Die 16 Millimeter schmalen Rähmchen mit den größeren Musterwaben für Drohnen, auf die die Bienen ihre Sechsecke aufbauen, stellt Karl Neißner aus Langenbach her.

Praktische Ratschläge gab auch die Vorsitzende Ute Schwer. So rief sie die Imker zur frühzeitigen Sammelbestellung von Bienenfutter, Ameisensäure zur Reinigung und Mitteln zur Milbenbekämpfung auf. Vor gut 20 Mitgliedern berichtete Schwer auch über die erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit des vergangenen Jahres. Die Teilnahme an Veranstaltungen half Kassenwart Frank Gehring, den guten Stand des Vorjahrs nahezu zu erhalten. Viel Material und noch mehr Arbeit wird Josef Kienzler im laufenden Jahr in den Bienenlehrpfad stecken, wo Schautafeln und Schutzdächer unter der Witterung gelitten haben. Von Schulklassen gern genutzt, vermitteln Führungen viel Wissen um die fleißigen Bestäuber, ohne die es keine Obsternte gäbe. Zur Ehrung für zehnjährige Mitgliedschaft war nur Wolfgang Link anwesend. Bronzene Ehrennadel und Urkunde konnte der Mann vom Speckhäusle stolz nach Hause tragen.

Quelle: Südkurier 05.03.2013


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