Imkerverein Oberes Bregtal trotzt dem Trend

Vöhrenbach. Der Imkerverein Oberes Bregtal trotzt dem Trend – er verzeichnet nach wie vor Zuwachs, wie die Vorsitzende Ute Schwer in der Hauptversammlung feststellen durfte. Von den aktuell 58 Mitgliedern seien 48 aktiv, es seien aber bereits erneut Eintritte angekündigt.

Schriftführer Christian Pietsch sprach von einem Traumjahr für die Varroa-Milbe. Einem warmen Frühjahr folgte ein sehr differenzierter Sommer, der eine effektive Bekämpfung des Bienenschädlings nicht zuließ, da es zu wenige warme Tage am Stück gab.

Die Erträge seien recht unterschiedlich gewesen, nur Imker, die der Tracht folgten, hätten einigermaßen gute Ernten gehabt. "Und für dieses Frühjahr zeichnen sich überdurchschnittlich hohe Völkerverluste ab" zeichnete er Gewitterwolken an den Horizont.

Eine "Schwarze Null" konnte Kassenwart Frank Gehring vermelden. Eine tolle Werbung sei die Aktion der Sparkasse gewesen, bei der die Vereinsmitglieder 650 Glas Honig an den Mann bringen konnten.

"Im Bereich der Sparkasse Villingen-Schwenningen waren 60 000 Gläser bestellt, alle waren bereits vor dem Mittag vergriffen – keiner wollte die DVD", schmunzelte sie. Den Schatzmeister sowie den gesamten Vorstand entlastete die Versammlung auf Antrag von Wolfgang Link. Bei den Neuwahlen des gesamten Vorstands wurde Ute Schwer für vier Jahre in ihrem Amt als Vorsitzende bestätigt, ebenso ihr Stellvertreter, Günter Ruf, Schriftführer Christian Pietsch und Schatzmeister Frank Gehring.

Der Kreisvorsitzende Bernd Möller konnte Ute Schwer und Frank Gehring für zehn Jahre als aktive Imker auszeichnen. Er betonte, dass es Behandlungsmittel künftig nur noch mit der Tierhalter-Nummer gebe. Ab dem kommenden Jahr auch nur noch im März. Der zweite Termin falle flach, der sei eigentlich ohnehin zu spät. Wer Sorge habe wegen des Finanzamts, dem könne er Abhilfe schaffen: "Seit 2015 gelten neue Steuergesetze für Imker. Bis zu 30 Völkern ist der Honigverkauf steuerfrei, zwischen 30 und 70 Völker werden 1000 Euro pauschal fällig, aber zugleich bekommt man einen Bonus von 900 Euro, das heißt, es sind letztlich nur 100 Euro fällig", machte er Mut.

In diesem Jahr rechne man im Bereich der Deutschen Imker mit etwa 200 000 Völkern Verlust. "Es zeigt sich, dass etwa alle vier Jahre solche hohen Verluste entstehen, was in etwa mit dem Lebensrhythmus der Varroamilbe einhergeht", zeichnete er ein Bild. Mit dem neuen Mittel MAQS sei ein durchschlagender Erfolg zu erzielen, allerdings sei es so wirkungsvoll, dass man es nicht wie in der Anleitung verwenden solle, sondern oben auflegen auf dem Kasten nach dem Blütenhonig – und nicht bei Völkern mit einer jungen Königin, die überlebe das Mittel ebenfalls nicht, wobei noch nicht klar sei, weshalb.

Einen Ausflug planen die Imker nach Neuhausen ob Eck ins Freilichtmuseum. Mit der Naturparkschule, namentlich Stefanie Lambotte, sei man im Gespräch, aber auch mit der HFU und Michaela Hölz. Diese regt an, einen Bienenstand in einem gemeinsamen Projekt an der Wiese vor dem ehemaligen Krankenhaus aufzubauen. "Das wäre ideal, da könnte man zugleich den Lehrbienenpfad anlegen und das in Zusammenarbeit mit den Naturparkschulen (Grundschulen in Gütenbach und Furtwangen) und der HFU zu machen. Die würde für eine 100-prozentige Überwachung sorgen. Das wäre ideal", warb die Vorsitzende.

Im Anschluss an die Hauptversammlung gab es einen Vortrag des Kreisvorsitzenden Bernd Möller zum Thema: "Die ökologische Stellung der Honigbiene".

Quelle: Schwarzwälder Bote 17.03.2015 von Hans-Jürgen Kommert


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